Das Fähnchen auf dem Dache des Rathauses trägt die Jahreszahl 1338, Datum der ältesten über Issum bestehenden Urkunde. Damals wurde die "Herrlichkeit und das Gut, das sich zu Issum und Umgebung befindet", von dem Vogt Gerardus de Belle an den Grafen von Geldern zurückgegeben. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Herrschaft durch Verkauf, Verpfändung und Heirat ständig den Besitzer, bis schließlich im Jahre 1912 die Gemeinde Issum der Besitzer der "Herrlichkeit" wurde. Hexenland Sevelen? Inquisition - Folter - Teufelsspuk? Nein, es gibt keinen Hinweis darauf, im Gegenteil.
Nach den geschichtlich erwiesenen Prozessen des Hexenwahns, an deren Beseitigung namhafte Theologen aus dem Niederrheingebiet teilgenommen haben, erhielten "hexen" und "verhexen" eine ulkhafte Bedeutung. Denn wer zuviel ins Glas geschaut hatte, der war "verhext". Das konnte leicht geschehen in einem Ort, in dem schon 1860 über 27 Brauereien, 68 Branntweinbrennereien und 29 öffentliche Schankwirtschaften gezählt wurden. Daneben ist die Töpferei zu erwähnen, die Sevelen zum "Töpferdorf" gemacht hat. Noch heute sind Sevelener Töpferarbeiten in vielen Museen des Niederrheins zu besichtigen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde aus den früher selbständigen Gemeinden Issum und Sevelen am 01. Juli 1969 die neue junge Gemeinde Issum gebildet.
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